Anschliessend besuchten wir unsere zweite Finca in den Hügeln von Chiquinquira und übernachteten im Zelt. Am nächsten Morgen machten wir einen Rundgang durch das weitgehend mit Gebüsch zugewachsene Terrain. Hier auf rund 3000m wachsen verwilderte Kiefern und Eukalyptus und so beauftragten wir einen Nachbarn, diese Bäumchen vom Gestrüpp freizuhalten.
Weiterfahrt
nach Raquira, wo es vielfältige Töpferware zu kaufen gibt und Villa
de Leyva mit den fossilen Dinosauriern. Hier übernachteten wir ein
weiteres Mal im Zelt, aber dieses Mal auf dem sehr gut eingerichteten
Zeltplatz mit Feuerstellen und heissen Duschen.
Heute
besuchten wir Tunja, die hochgelegene (2900m) und entsprechend kalte
Hauptstadt der Provinz Boyaca und anschliessend das Thermalbad von
Paipa wo wir uns im heisssen Wasser suhlten. Übernachtet haben wir
diesmal in einem Hotel in Duitama.
Abfahrt
bei Sonnenaufgang in Richtung El Cocuy, auf einer überraschenderweise
neuen, gut ausgebauten, asphaltierten Strasse bis nach Soatá.
Die Fahrt führt uns zuerst
einmal über einen
Paramó mit den typischen Frailejones und
an diesem wunderbaren Tag können wir von weitem die Nevados del
Cocuy sehen. Soatá
liegt im Tal des Rio
Chicamocho
mit einem ariden Mikroklima mit Akazien und Kakteen. Weiterfahrt auf
einer asphaltierten, aber kurvenreichen Bergstrasse durch kleine
Dörfer bis nach El Cocuy.
Hier
treffen wir uns mit einer alten Bekannten von Emilce und ihrem Mann,
der einen Laden mit
Haushaltsartikeln führt. Wie selbstverständlich können wir bei
ihnen übernachten.
Frühmorgens
um 5.00 Uhr brechen wir auf. Auf einer Bergstrasse können wir bis
auf 3800m fahren. Bei Sonnenaufgang in eisiger Kälte bestaunen wir
unsere ersten Schneeberge in Kolumbien. Da uns keine Zeit zur
Aklimatisation bleibt, unternehmen wir eine leichte Tageswanderung,
die uns in ein Tal mit glazialen Karseen auf 4300m führt. Mehr als
10 Seen und Seelein, umstanden von bis zu
4m hohen Frailejones und
gekrönt von Bergen mit ewigem Eis bilden
eine wunderbare Kulisse. Die Eisgrenze liegt bei 4800m, die Gipfel
erreichen 5300m. Die Nevados del Cocuy sind eine Doppelreihige Kette
von Bergen von etwa 30 Kilometer Länge mit unzähligen Seen und der
einzigartigen Vegetation des Paramo. Wir kommen wieder mit mehr Zeit!
Am
späten Nachmittag erreichen wir das Dorf El Cocuy und verabschieden
uns von unseren Bekannten. Da uns am nächsten Tag eine lange
Rückreise erwartet, haben wir entschlossen, bis
nach Capitanejo zu
fahren. Der Weg führt uns durch eine wilde Schlucht und nach
Einbruch der Dunkelheit erreichen wir das Dorf. Hier im Tal des
Chicamocho ist es auch Nachts sehr warm.
Am
nächsten Morgen machen wir auf den Rückweg. Zunächst auf der
Asphaltstrasse in Richtung Tunja, dann aber über eine unbefestigte
Strasse durch tiefe Täler und kleine, abgelegene Dörfer nach San
Gil. Auf einem letzten Pass können wir von weitem noch einmal das
Schneemassiv von El Cocuy bestaunen. Kurz
vor Dunkelwerden sind wir zu Hause.