Freitag, 12. Juni 2015

Besuch von Peter


Etwas aufgeregt fuhren Emilce und ich an den Flughafen von Bogotá um meinen Sohn Peter in Empfang zu nehmen. Das Flugzeug der Fluggesellschaft Iberia landete planmässig und über Whatsapp informierte uns Peter, dass Zoll und Immigration noch etwas Zeit in Anspruch nehmen werden. Mit vielen Andern warteten wir am Ausgang auf Angehörige und endlich konnten auch wir Peter begrüssen.
Bienvenidos a Colombia!
 

Nach einer innigen Umarmung suchten wir ein Taxi, das uns an die 170 Strasse zur Wohnung von Emilces Töchter bringt. Auf der Fahrt gibt es natürlich viel zu berichten und auch zu zeigen. Unser Aufenthalt währt nur kurz, da wir am nächsten Tag eine Zusammenkunft des Tourismusvereins haben und darum zurück auf die Finca müssen. Peter ist zwar hundemüde, aber auf der gut vierstündigen Fahrt kann er trotzdem nicht schlafen, wie schon vorher auf seiner 14-stüdigen Flugreise. Gegen Mitternacht kommen wir nach Vado Real und nach einem Bier gehen wir endlich schlafen.

 In den Hochanden um Gambita

Tags darauf lassen wir Peter ausschlafen und wir widmen uns der erwähnten Sitzung. Später gibt es ein traditionelles kolumbianisches Frühstück mit Fleischsuppe, Spiegeleiern und Maisfladen, dazu Tinto, dem süssen, wässrigen Kaffee. Peter ist nicht allzu Begeistert von diesem Mahl.
Anschliessend machen wir einen Rundgang durch die Finca, zeigen ihm unsere Tiere, die Fische und die Pflanzungen und gehen im Pool schwimmen.
Abends gewittert es, wie halt üblich in der Regenzeit und mangels Breitbandinternet muss auch Peter mit uns amerikanische Spielfilme fernsehen. So gehen wir wie üblich um 22 Uhr schlafen.

 Canon de Chicamocha

Die nächsten Tage verbringen wir auf der Finca oder mit Tagesausflügen in der Umgebung. Ich muss mich auch immer wieder kleineren Arbeiten widmen und so verbringt Peter seine Zeit mit Chaten (dazu reicht das mobile Internet :-) oder mit Schwimmen oder Lesen. Wochenende heisst immer auch im Restaurant mit Hand anlegen und so hilft Peter mir, unser erstes, verkauftes Fondue zuzubereiten.

 Rauschende Wasser 

Diese Woche fahren Peter und ich mit dem Bus an die Karibikküste. Bei heissen 30 Grad steigen wir in den klimatisierten Bus und schon bald beginnt es uns zufrösteln. Wissend um der Hitze der Küste haben wir keine warmen Sachen mitgenommen und so verbringen wir eine eisige Nacht frierend im Bus, eingepackt in Regenjacke und Badetuch!
Nach 16-stüdiger Fahrt im Tiefkühler kommen wir nach Cartagena de las Indias, der sogenannten Perle der Karibik. In der Tat ist Cartagena die wohl schönste Stadt Kolumbiens. Sie besitzt eine ausgedehnte Altstadt mit kolonialem Charme, rundum eingeschlossen von Festungsmauern, einen riesigem Fort auf einem kleinen Hügel und den mondänen Badestränden mit Wolkenkratzern wie in Miami. Wir verbringen 2 Tage mit Besichtigungen und geniessen die maritime Kost.

In der Altstadt von Cartagena

Aussicht von der Festung

Heute fahren wir weiter nach Santa Marta, einer andern Stadt an der Karibikküste. Santa Marta ist vor allem bekannt wegen dem nahe gelegenen Nationalpark Tairona und der Sierra Nevada de Santa Marta. Die Stadt selbst hat touristisch nicht allzu viel zu bieten, was sie aber gerade deshalb authentischer macht. Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus in den Taironapark. Der beliebte Nationalpark schützt das Küstenbergland, die Strände und das Meer. Wegen der Kokospalmen gesäumten Strandbuchten kommen auch viele Globetrotter hierher. Allerdings ist wegen starker Strömungen nur an wenigen Orten das baden erlaubt. Wir wandern bis zum Cabo San Juan de la Guia, wo wir baden und die nachfolgenden Strände erkunden. Abends beziehen wir unser Mietzelt, in dem wir bei warmen 25 Grad auch nachts ohne Decke schlafen können. Noch beliebter sind allerdings die Schlafplätze in der Hängematte.

 
Mietzelte am Cabo San Juan de la Guia

 
Karibischer Traumstraumstrand

Am nächsten Morgen gehen wir badend und wandernd zurück zum Parkeingang und nachfolgend mit dem Taxi nach Santa Marta. Nach einem gemeinsamen Mittagessen verabschiede ich mich vorerst einmal von meinem Sohn. Er wird eine 5-tägige geführte Tour zur indianischen Ruinenstadt Ciudad Perdida und zu den Kogui Indianern in der Sierra Nevada de Santa Marta machen, ich muss zurück, um über das verlängerte Wochenende im Restaurant zu helfen. 


Terrassen der Ciudad Perdida


Eine Woche später kommt Peter einmal mehr zu uns nach Vado Real. Er hat seine Tour mit einer Gruppe Franzosen gemacht. Sie mussten jeden Tag etwa 8 Stunden durch unwegsames Gelände von Camp zu Camp wandern, um schlussendlich die an einem Berghang gelegen, terrassierte Ruinensiedlung zu erreichen.

Nach ein paar Tagen ausruhen auf der Finca mache Peter und ich eine Ausflug ins koloniale Villa de Leyva, besuchen die Dinosaurierfossielien, ein Tal mit indianischen Felsmalereien und den Paso del Angel, einen atemberaubend schmalen Grat zwischen zwei Schluchten. Am nächsten Tag stehen wir früh auf, um eine anstrengende Wanderung zur Laguna de Iguaque zu machen. Nach einen steilen Aufstieg von fast 1000m erreiche wir den See im Paramo, umsäumt von Frailejones (Espeletien). Hier auf 3650m Höhe ist es neblig, kühl und nieselig und wir machen uns rasch wieder auf den Abstieg.


 Prekolombinische Felszeichnungen


   Restaurant an der Plaza von Villa de Leyva


 Laguna de Iguaque


Die letzten zwei Tage vor seiner Rückkehr in die Schweiz wollen wir in Bogotá verbringen. Wir übernachten bei den Töchtern von Emilce und fahren gemeinsam mit der Standseilbahn auf den Aussichtsberg Monserate, wo wir eine einmalige Sicht über das Häusermeer der Millionenmetropole bestaunen. Am Nachmittag machen Carolina, Peter und ich einen Besuch im Museum des kolumbianischen Künstlers Botero und des angegliederten Museums La Moneda, das nicht nur die Geschichte der Landeswährung zeigt.


 Auf dem Aussichtsberg Monserate


 Schmuck eines Schamanen im Goldmuseum 


Heute ist der letzte gemeinsame Tag und wir wollen noch das legendäre Goldmuseum besichtigen. Der gewaltige Bau zeigt eine schier endlose Sammlung an prekolumbinischer Goldschmiedekunst und anderer indianischer Artefakte. Nach dem Mittagessen mache wir uns mit dem Taxi auf den Weg zum Flughafen, wo wir unseren geliebten Gast aus der Schweiz verabschieden.
 

Sonntag, 15. März 2015

Ausflug zu den Nevados del Cocuy

Nach der stressigen Saison von Weihnachten / Neujahr gönnten wir uns ein paar Tage Ferien. Der Ausflug mit unserem frisch erworbenen Auto begann schon einmal mit einer Panne. Im langen Anstieg nach Chiquinquira fing der Wagen an zu stottern und nur mit Mühe erreichten wir die Stadt. Dort treffen wir uns mit einem alten Bekannten, der Erfahrung mit dem Montero hat. José wusste sofort, dass der Fehler bei der defekten Benzinpumpe liegt. Also Benzinpumpe wechseln und oh Wunder, seither läuft der Wagen tadellos.
Anschliessend besuchten wir unsere zweite Finca in den Hügeln von Chiquinquira und übernachteten im Zelt. Am nächsten Morgen machten wir einen Rundgang durch das weitgehend mit Gebüsch zugewachsene Terrain. Hier auf rund 3000m wachsen verwilderte Kiefern und Eukalyptus und so beauftragten wir einen Nachbarn, diese Bäumchen vom Gestrüpp freizuhalten.




Weiterfahrt nach Raquira, wo es vielfältige Töpferware zu kaufen gibt und Villa de Leyva mit den fossilen Dinosauriern. Hier übernachteten wir ein weiteres Mal im Zelt, aber dieses Mal auf dem sehr gut eingerichteten Zeltplatz mit Feuerstellen und heissen Duschen.
Heute besuchten wir Tunja, die hochgelegene (2900m) und entsprechend kalte Hauptstadt der Provinz Boyaca und anschliessend das Thermalbad von Paipa wo wir uns im heisssen Wasser suhlten. Übernachtet haben wir diesmal in einem Hotel in Duitama.
Abfahrt bei Sonnenaufgang in Richtung El Cocuy, auf einer überraschenderweise neuen, gut ausgebauten, asphaltierten Strasse bis nach Soatá. Die Fahrt führt uns zuerst einmal über einen Paramó mit den typischen Frailejones und an diesem wunderbaren Tag können wir von weitem die Nevados del Cocuy sehen. Soatá liegt im Tal des Rio Chicamocho mit einem ariden Mikroklima mit Akazien und Kakteen. Weiterfahrt auf einer asphaltierten, aber kurvenreichen Bergstrasse durch kleine Dörfer bis nach El Cocuy.
Hier treffen wir uns mit einer alten Bekannten von Emilce und ihrem Mann, der einen Laden mit Haushaltsartikeln führt. Wie selbstverständlich können wir bei ihnen übernachten.

 
Frühmorgens um 5.00 Uhr brechen wir auf. Auf einer Bergstrasse können wir bis auf 3800m fahren. Bei Sonnenaufgang in eisiger Kälte bestaunen wir unsere ersten Schneeberge in Kolumbien. Da uns keine Zeit zur Aklimatisation bleibt, unternehmen wir eine leichte Tageswanderung, die uns in ein Tal mit glazialen Karseen auf 4300m führt. Mehr als 10 Seen und Seelein, umstanden von bis zu 4m hohen Frailejones und gekrönt von Bergen mit ewigem Eis bilden eine wunderbare Kulisse. Die Eisgrenze liegt bei 4800m, die Gipfel erreichen 5300m. Die Nevados del Cocuy sind eine Doppelreihige Kette von Bergen von etwa 30 Kilometer Länge mit unzähligen Seen und der einzigartigen Vegetation des Paramo. Wir kommen wieder mit mehr Zeit!
Am späten Nachmittag erreichen wir das Dorf El Cocuy und verabschieden uns von unseren Bekannten. Da uns am nächsten Tag eine lange Rückreise erwartet, haben wir entschlossen, bis nach Capitanejo zu fahren. Der Weg führt uns durch eine wilde Schlucht und nach Einbruch der Dunkelheit erreichen wir das Dorf. Hier im Tal des Chicamocho ist es auch Nachts sehr warm.


 
 

Am nächsten Morgen machen wir auf den Rückweg. Zunächst auf der Asphaltstrasse in Richtung Tunja, dann aber über eine unbefestigte Strasse durch tiefe Täler und kleine, abgelegene Dörfer nach San Gil. Auf einem letzten Pass können wir von weitem noch einmal das Schneemassiv von El Cocuy bestaunen. Kurz vor Dunkelwerden sind wir zu Hause. 

 


Dienstag, 16. Dezember 2014

Jahresrückblick 2014

Panoramasicht Finca
Seit dem letzten Eintrag ist viel passiert und es hat sich hier einiges verändert.
Im April/Mai waren wir in der Schweiz. Neben Besuchen von Familienangehörigen haben wir etliche kürzere und längere Ausflüge gemacht. So waren wir z. B. in Solothurn, Basel, Bern, Zürich, Kaiseraugst, Ballenberg, Gornergrat, im Tessin, im Veltlin und Engadin. Emilce hat die Schweiz überaus gut gefallen, doch nach einem Monat sind wir dann doch gerne wieder nach Kolumbien zurückgekehrt.

Gornergrat
Hier auf der Finca gibt es auch von einigen Veränderungen zu berichten. So ist endlich der Umbau des Restaurants abgeschlossen, die Terrasse mit Schiebefenstern als Windschutz versehen, neue Küche, neue Kühlgeräte, drei neue Zimmer mit Warmwasser von der Solaranlage, 4000l Wassertanks auf dem Dach, damit das Wasser nun auch reicht in der Trockenzeit.


Neue Kühlvitrine
Neues Hotelzimmer
Teilsicht Restaurant
Sicht auf Restaurant und Zimmer

Der Viehstall ist Instand gestellt, neu unterteilt für die Hühner, Schafe, Ziegen und Rinder.
Die Viehzäune der Weiden sind geflickt und nun auch ausbruchssicher für Ziegen.
Die neu gepflanzten Orangen-, Mandarinen, und Zitronenbäume gedeihen und tragen auch schon erste Früchte. Auch Mango, Papaya und Avocados wachsen. Die Koch- und Süssbananen, die Yuca, die Passionsfrucht, selbst Americanotrauben entwickeln sich gut.

Gulupa ( Passionsfrucht )
Bananen und Yucastauden
Stall mit Schafen und Huehnern
Mit dieser Anzahl an Neuerungen kamen halt leider die Ausflüge ein wenig zu kurz. Unsere Reisen beschränkten sich auf Bogotá um die Töchter von Emilce zu besuchen und vor allen um einzukaufen. So sind wir einmal mit 7 Matratzen, Isolation und weiterer Ware mit dem Bus zurückgefahren. Man braucht halt einfach ein bisschen Mut und Unverfrorenheit in diesem Land!
Dann hatten wir auch immer wieder Besuch von ausländischen Touristen. Viele davon sind Velofahrer aus Deutschland, Lichtenstein und der Schweiz. Ein deutscher Fahrradfahrer, Michael, hat sich in eine Frau aus Socorro verliebt und hat uns nun schon mehrere Male besucht. Er hat sich in Bogotá an der Deutsche Schule um eine Stelle beworben und wird bleiben.


Hof eines typischen kleinen Bauernhofes
Letzthin war Cedric, der Stiefsohn meiner Cousine zu Besuch und ich habe mit ihm einen Ausflug in die Umgebung gemacht. Wir fuhren mit dem Lechero (Milchmann) nach Aguada, einem winzigen Dorf auf einer Terrasse hoch über dem Becken des Rio Suarez mit atemberaubender Aussicht.

Panoramasicht von Aguada über das Becken des Rio Suarez
Wir besuchten das Labyrinth, eine Folge von tiefen, tektonischen Spalten und eine Höhle mit dem Namen Catedral wegen der hohen, gewölbten Endhalle.

Rutschige Partie im Labyrinth
Traverse in der Cueva de Catedral
Kleines Bächlein in der Stauzone
Am folgenden Tag unternahmen wir von La Paz aus einen Ausflug zum Hoyo del Aire, einer riesigen Einsturzdoline 170m und 200m Tiefe mit dichtem Dschungel auf dem Grund und vielen Guacheros, Vögel, die in der nachfolgende Höhle brüten. Wir waren mit einem lokalen Guide unterwegs, der ein Gästebuch führt, und so sahen wir, dass auch schon Schweizer Speleologen sich in dieses Loch hinunter gewagt haben. (Roman Habka, etc.) Anschliessend wanderten wir zur Cueva del Molino, einer Höhle mit riesigen Gängen.

Fischaugesicht Hoyo del Aire


Mit Cedric am Abgrund
Cueva del Molino
Was gibt es noch für Neuigkeiten? Ja, wir haben uns entschlossen, nun doch ein Auto zu kaufen, einen Mitsubishi Montero 1998 (Pajero, Mitsubishi musste den Namen für die spanischsprachigen Länder ändern, ja, wer wollte schon mit einem Auto namens Wixer herumfahren :-) um die mühseligen Warentransporte zu bewerkstelligen und um dann doch vermehrt Ausflüge unternehmen zu können im nächsten Jahr.

Das Bild sagt alles
Zum Schluss wünsche ich allen meinen geneigten Lesern frohe Festtage, viel Glück, Frieden und Erfolg im nächste Jahr.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Feria de Suaita


Seit geraumer Zeit habe ich diesen Blog nicht mehr aktualisiert. Das heisst aber nicht, dass in dieser Zeit nichts passiert wäre, nur waren die Ereignisse nicht so spektakulär, dass ich diese Mitteilen musste. Nun ist aber wieder einmal Gelegenheit dazu!

Chilbi in Suaita
 
Traditionell fängt die Chilbi mit einer Cabalgata (Gemeinsamer Ausritt zu Pferd) an. Da wir bis jetzt noch nicht im Besitz eigener Pferde sind, mussten wir diese Ausleihen, was zur Zeit der Chilbi äusserst schwierig ist, da ja logischerweise alle daran teilnehmen wollen. Dank guter Kontakte und etlichen Telefonaten ist es Emilce dann doch gelungen, zwei Pferde für uns aufzutreiben.
Zunächst mussten die Pferde gewaschen, die Sättel angepasst und eingestellt und ein Lastwagen organisiert werden, damit die Tiere an den Ausganspunkt der Cabalgata in Vado Real gebracht werden konnten.

 
Der Sammelplatz in Vado Real ist schon gut besucht, viele Pferde sind an Büschen und Bäumen angebunden und wir gesellen unsere dazu. Die Sonne brennt unbarmherzig vom tropischen Mittagshimmel und alle suchen Schatten. Es sind Partyzelte aufgestellt, in denen schon ausgelassen gefeiert und gebechert wird. Auch wir genehmigen uns ein kühles Bier.
Noch immer werden Pferde und Reiter entladen, obwohl es schon seit einer Stunde losgehen sollte; in Kolumbien nimmt man das halt nicht so genau.


Endlich postieren sich die ersten Reiter, und auch wir gehen zu unseren Pferden und legen ihnen das Bremsgeschirr ins Maul. Letzte Kontrolle, ob alle Riemen angezogen sind und die Sättel fest sitzen. Und nun der grosse Augenblick; seit dreissig Jahren zum ersten Mal wieder schwinge ich mich in den Sattel. Mit Herzklopfen sitze ich nun auf dem Pferderücken und folge Emilce dem schon ansehnlichen Heer von Reitern.


Der Zug folgt der Strasse nach Suaita. Mein Pferd ist zum Glück sehr zahm und folgt automatisch jenem meiner Frau. Die Strasse steigt nun an und man hat rückblickend Aussicht auf Vado Real, wo noch immer viele Reiter die Brücke über den Fluss passieren.

Mein Gaul ist äusserst lahm und so überholen uns etliche Reiter, Bier oder Whisky offerierend. Man könnte sich so innert Kürze tödlich besaufen, was wir ja tunlichst vermeiden wollen.
Wir erreichen den Bergrücken El Alto und folgen nun einem abfallenden Weg ins Tal des Rio Suarez. Da es schon seit mehreren Wochen nicht mehr geregnet hat, sind wir alle in eine Staubwolke gehüllt.


So erreichen wir eine schöne Weide über dem Fluss, wo wir Rast halten. Wir binden die Pferde an Baumwurzeln fest und gehen unsere Verpflegung fassen. Für alle gibt es Suppe, gegrilltes Rindfleisch und Kartoffeln, für Flüssiges sorgt jeder selbst. So erstaunt es nicht, das einige schon gut geladen haben. Es herrscht trotzdem eine ausgesprochen angenehme Atmosphäre, jeder plaudert mit jedem.



Bei Sonnenuntergang brechen wir auf und nehmen den Aufstieg nach Suaita in Angriff. Beim Eindunkeln erreichen wir das Dorf, machen eine Runde um die zentrale Plaza, wo schon zahlreiche Verpflegungszelte mit allerlei Deftigem aufwarten. Da wir eben erst gegessen haben, lassen wir die Plaza hinter uns und rufen den Fahrer des Lastwagens an, der uns und unsere Pferde zurück in den Mezon bringt. Diese Cabalgata war ein eindrückliches Ereignis an dem mehr als 1200 Reiter mit Pferden teilnahmen.

 
Für die nächste Nacht war Rumba angesagt. Das heisst tanzen und saufen zu karibischen Klängen. Emilce ist eine talentierte Tänzerin und ihr zuliebe bewege auch ich meinen Arsch.

 


Da ich mich weder durch das Tanzen noch das Saufen begeistern lasse, brechen wir um 2 Uhr morgens auf und gehen schlafen.
Was hat so eine Chilbi noch so drauf? Also da wäre noch ein Stierkampf nach spanischem Vorbild und eine Pferdeausstellung, an dem viele der kleinen, temperamentvollen Pferde zu besichtigen sind und halt eben Rumba, 3 Nächte lang.