hier ein paar Impressionen davon:
Alles begann mit einer Velotour.........
Sonntag, 7. April 2019
Jahresrückblick 2018
In diesem Jahr waren wir nur 2 Mal zu Besuch in Kolumbien,
hier ein paar Impressionen davon:
hier ein paar Impressionen davon:
Montag, 29. Januar 2018
Jahresrückblick 2017
Schon
wieder ist ein Jahr Geschichte und ich nehme mir Zeit, die Ereignisse
hier in einem Jahresrückblick zusammenzufassen.
Zu
Jahresbeginn war es wie gewohnt stressig. Die Neujahrsferien bringen
immer viel Betrieb mit sich, ich meinerseits helfe nur noch
gelegentlich im Restaurant aus. Es gibt ja aber auch sonst genug zu
tun. Sei es die tägliche Reinigung des Pools, der technische
Unterhalt der ganzen Finca und nicht zuletzt auch die Ernte und der
Unterhalt der Kulturen. Auch gibt es immer noch ein paar Arbeiten im
neuen Haus zu erledigen.
Im
Februar machen wir für einmal Blau, auf geht’s zur türkisfarbenen
Karibikküste. Wir verbringen ein paar Tage im rummeligen Cartagena
und dann eine relaxte Woche in Moñitos, Cordoba. Viel zu schnell
sind die Ferien vorüber und zurück geht’s auf die Finca.
Strandferien in Moñitos, Cordoba |
Schon
steht die nächste Reisewelle vor der Tür: Semana Santa –
Osterferien. Wie in den langen Neujahrsferien ist ganz Kolumbien auf
den Beinen bzw. auf der Strasse. Dauert zwar nur eine Woche, dafür
einfach konzentrierter.
Ende
April steht unsere jährliche Reise in die Schweiz auf dem Programm.
Wir werden wie immer von meinen Eltern herzlich empfangen und
verbringen fast 2 Monate mit ihnen. Nach anfänglichem Schneefall
haben wir ausgesprochenes Wetterglück und so wagen wir uns Ende Mai
schon ins noch kalte Wasser des Doubs und des Vierwaldstädter Sees.
Ausflüge machen wir wenige, 007-Schilthorn, Luzern, St. Ursanne sind
einige davon. Umso mehr Zeit verbringen wir mit Edith und Willy,
Einkaufen, Kochen, Gärtnern, Haushalten, Waschen. Auch fallen der
90. Geburtstag von Edith, der 50. von Beatrice und Stephan und der
20. von Lukas in diesen Zeitraum. Mit Edith wollen wir in „Die
grüne Ecke“ essen gehen, leider fühlt sie sich Unpässlich und
bleibt schlussendlich Zuhause. Beatrice und Stephan machen ein
grosses Fest im Pulverhaus und mit Lukas machen wir später ein
Grillfest in Günsberg.
007 - Schilthorn |
Tänzerinnen |
Rechtzeitig
zu den Schulferien im Juni sind wir zurück in Kolumbien. Leider ist
das Wetter regnerisch und so fallen diese Ferien recht durchzogen
aus. Das schöne Wetter ist dann im Juli / August zurück und ich
kann den Gemüsegarten bestellen. Auch können wir einen Ausflug zu
den Wasserfällen von Castame wagen, 4x4 Strecke und auch so nur bei
trockenen Verhältnissen.
Im
September kann ich nach langem hin und her die Photovoltaik Anlage
installieren. 1,6 KWp reichen längstens für den Eigenkonsum, hier
in den Tropen kennen wir ja bekanntlich keine Jahreszeiten und die
Sonne knallt das ganze Jahr über mehr oder weniger Senkrecht auf die
Solarmodule.
Cascadas de Castame |
Durchgang hinter dem Wasserfall |
Ausflug mit Gästen, Cueva del Choco |
Anfangs
November erreicht uns die Nachricht, dass Edith mit einem Aneurysma
im Spital liegt. Wir reisen von Heute auf Morgen in die Schweiz und
besuchen Edith im Spital. Zum Glück stellt sich später heraus, dass
sich die Aortaerweiterung im absteigenden Ast gebildet hat und so
besser kontrollierbar ist. Nach ein paar Tagen wird sie nach Hause
entlassen und die Spitex kontrolliert täglich die
Medikamenteneinnahme.
An
Kochen und Haushalten ist aber nicht mehr zu denken und Willy ist in
diesen Angelegenheiten zu unbeholfen. Er macht meiner Frau das
Angebot, ihr für diese Arbeiten einen guten Lohn zu bezahlen und sie
nimmt das Angebot an. Also werden wir Mitte Februar erneut und für
unbestimmte Zeit in die Schweiz reisen.
Novemberschnee |
Zuerst
erwartet uns aber erneut die Ferienzeit in Kolumbien und meine Frau
wird danach die Leitung des Geschäftes an ihre Tochter Diana
übergeben. Auch gibt es noch viele Arbeiten vor der Reisesaison zu
erledigen. Neue Werbeschilder, eine neue Pumpe für den Pool,
Internet und Überwachungskameras, einarbeiten der neuen Chefin etc.
Auch Zusammenarbeit mit Booking und die neuen Fotos von
Ausflugsmöglichkeiten in der Umgebung sind von Erfolg gekrönt.
Mittwoch, 8. November 2017
Baublog
Müde der Tag und
Nacht dröhnenden Lastwagen, die einem anscheinend über das
Kopfkissen zu rollen scheinen, habe ich den Entschluss gefasst, mir
ein neues Heim fernab der Hauptstrasse zu bauen. Da sich unsere Finca
von der Strasse bis zum Fluss erstreckt, haben wir eine
Geländeterrasse ungefähr in der Mitte des Grundstücks ausgewählt.
Am Computer habe ich
anschliessend den Bau mit einem CAD Programm geplant und gezeichnet.
Spatenstich |
Ich wollte ein Haus, dass einfach, übersichtlich und doch genügend Platz für uns Zwei und allfällige Gäste bietet. Auch wollte ich endlich einen Platz für Werkzeuge und Maschinen und den üblichen Krimskrams auf einem Bauernhof haben. Darum entstand ein Haupthaus mit einem grosszügigen Wohnraum mit Wohnküche, 2 Schlafzimmern mit Privatbad und einem kleinen WC zum Wohnraum. Aus den Fehlern gelernt, die im alten Haus gemacht wurden, habe ich den Hauptwohnraum hoch und luftig entworfen, mit einer 2teiligen Schiebetürenfront, die sich über insgesamt 10m öffnen lässt, so dass auch über die heisse Mittagszeit genügend Ventilation herrscht. Über den Schlafzimmern habe ich eine Decke eingezogen, einerseits, um ein ausgeglicheneres Raumklima zu erhalten, anderseits damit Geckos und anderes Viehzeug nachts einem nicht auf den Kopf sch******. Den Raum darüber dient uns als Wäschetrockenraum/ Estrich und für die Solartechnik.
Daneben steht ein
kleineres Nebengebäude das als Garage/Werkstatt dient und mit dem
Dach mit dem Haupthaus verbunden ist, so dass ein luftiger,
regengeschützter Patio dazwischen entsteht. Soweit die Planung.
Fundamente |
Damit man mit einem
Bau beginnen kann, braucht es auf der Baustelle Wasser und Strom.
Also lassen wir von ein paar Arbeitern einen etwa 200m langen Graben
vom Stall bis zur künftigen Baustelle ausheben und ich verlege eine
Wasserleitung und eine Stromleitung aus Polipropylenrohren. Auch muss
ein Bächlein unterfahren werden, das bei einem Gewittersturm zu
einem reissenden Fluss anschwellen kann, also mit vielen schweren
Steinen eindecken. Auch müssen Weidezäune
versetzt werden um Durchgang für die künftige Zufahrt zu schaffen.
Erste Mauern |
Im Februar 2016 ist
es dann endlich soweit, der Bagger fährt auf und macht die
Zufahrtstrasse und die Bauplanie. Mehrere Lastwagen mit Kies braucht
der Strassenbelag und der Wendeplatz. Da hier in Kolumbien noch fast
alles von Hand gemacht wird, braucht es neben Zementsäcken auch Sand
und Kies für die Betonmischung, ein feinerer Sand zum Mauern und
Verputzen, Armierungsstahl für den Pfosten/Riegelbau und Backsteine
für die Wände.
Haupthaus und Garage |
Ich habe einen
Maurer kontraktiert, der mir mit einem Gehilfen den Rohbau erstellen
wird. Leitungen und Haustechnik, wie Wasser/Abwasser und Strom
verlege ich selber.
Die Maurer heben die
Gräben für die Streifenfundamente aus, während ich diese für
Wasser/Abwasser und Strom aushebe. Anschliessend füllen sie diese
mit armiertem Beton um die Basis für den Mauerbau zu erhalten. Ich
meinerseits klebe und verlege die PVC-Rohre in meinen Gräben und
verfülle sie anschliessend wieder mit Aushub. Der Mauerbau mit
Backsteinblöcken geht zügig vonstatten und anschliessend werden im
Abstand von etwa 4m und in den Ecken Stahlbetonsäulen gegossen. So
nimmt die Konstruktion rasch Gestalt an um in 2,5m Höhe ringsum
laufend einen weiteren Stahlbetonkranz auf die Mauern zu setzen.
Deckeneinbau |
Über den
Schlafzimmern erstellen wir eine Hurdisdecke mit speziellen
Backsteinblöcken und Stahlträgern. Bevor darüber ein weiterer
Betonüberzug gegossen wird, muss ich alle Installationsrohre
verlegen. Die Maurer mauern sich weiter in die Höhe, während ich in
den Bädern und Schlafzimmern die Rohbauinstallationen verlege.
Dachstock |
Alsbald können wir den Dachstock aufrichten, was mit dem Tropenholz
Sapan eine kräftezehrende Angelegenheit ist. Alsbald werden die
Eternit Dachplatten verschraubt und das Haus ist im Rohbau fertig.
Dachdecken |
Nach der Rückkehr
von unserem Familienbesuch in der Schweiz machen die Maurer
verputz-arbeiten und ich stelle die Rohbauinstallationen fertig.
Alsbald müssen noch die Betonböden gegossen werden und wir können
mit dem Innenausbau beginnen.
Garage |
Als Erstes werden die Aluschiebefenster
eingebaut, dann die Schiebetürenfront, dann die Fenstergitter
angebracht, Stahltüren und Tor montiert und die Metalltreppe
gesetzt. Damit auch alles mehr oder weniger passt, muss ich das
Geschehen immer überwachen.
Rohbau fertig |
Nun kann ich mit dem
Plattenlegen beginnen. Wir haben relativ grosse Keramikplatten
ausgewählt, 40 x 90cm, eine Grösse, die ich noch nie vorher verlegt
habe und war darum etwas verunsichert. Doch schon bald konnte ich den
Dreh und das Ganze ging recht zügig vonstatten. 100m2 Bodenplatten
und etwa 60m2 Wandplatten kleben und verfugen und anschliessend die
Waschbecken, WC, Armaturen etc. installieren.
Einbau Schiebetüren |
Treppenbau |
Erste Fliessen |
Nun kommt der Schreiner mit den Innentüren, der Küche und den Treppentritten. Mir bleiben die Malerarbeiten innen und aussen, einige Umgebungsarbeiten und die Solaranlagen.
Küchensockel |
Küche |
Die
Warmwasseranlage ist relativ rasch hergestellt, da alles Eigenbau,
etwas schwieriger ist die Fotovoltaik. In Kolumbien ist die
Solartechnik noch nicht sehr verbreitet, darum ist es recht
schwierig, hochwertige Komponenten zu bekommen. Nach längerer Suche
bin ich aber trotzdem fündig geworden, habe nun Wechselrichter und
Laderegler von Studer Innotec.
Gesamtansicht |
Wohnraum |
Solartechnik |
Soweit die
Chronologie des Bauablaufes, was aber nicht heisst, dass das alles so
Reibungslos ablief.
Was schon in der
Schweiz eine Herausforderung ist, alle Handwerker zur geplante Zeit
auf der Baustelle zu haben und die Arbeiten wie gefordert ausgeführt
werden, ist hier in Kolumbien noch einmal viel komplizierter.
Wochenlanges warten
auf den Bagger, Baumeister die vor beenden der kontraktierten
Arbeiten das Weite suchen, notabene mit dem schon bezahlten
Vorschuss, und viel Pfusch, den die betroffenen Arbeiter nur unter
extremem Druck ausbügeln oder an einem selber hängen bleibt.
Keramikfundstücke |
Aber was soll‘s, schlussendlich ist der Bau mehr oder weniger so herausgekommen, wie es geplant war, und das ist schon viel.
Donnerstag, 2. März 2017
Kolumbiens Karibikküste
Endlich haben wir uns mal wieder die Zeit genommen, um eine Ferienreise innerhalb Kolumbiens zu unternehmen. Genauer eine Reise ans Karibische Meer.
Obwohl an allen Ecken und Enden die Verkehrswege in Kolumbien ausgebaut werden, sind und bleiben die Strassen eine Herausforderung. So auch die Autopista del Sol, die 1000km lange Verkehrsachse Bogota – Küste. Lediglich 10% der Strecke ist Heute in autobahnähnlichem Stil ausgebaut, der grösste Teil bleibt schwerverkehrsverstopfte Landstrasse, was vor allem in den kurvenreichen Anden ein rasches Vorwärtskommen verunmöglicht und immer wieder riskante Überholmanöver provoziert. Darum bleibt das Auto zu Hause und auf geht die Reise im Bus.
Eigentlich braucht es im Tiefland keine warmen Kleider, die Nachttemperatur fällt kaum unter 28°C. Doch aus vorangegangenen Busreisen haben wir gelernt: Je wärmer die Umgebung desto kälter der Bus. Bewaffnet mit langen Hosen, Jacke und Daunenschlafsack besteigen wir das Gefährt, das uns in 16-stündiger Fahrt nach Cartagena bringen wird. Die Busse sind modern, komfortable Liegesitze, WiFi, Filme, aber an Schlaf ist trotzdem kaum zu denken, irgendwie findet man nie eine wirklich angenehme Sitzposition und so sind wir froh, dass es kurz vor Barranquilla endlich Tag wird. Wir fahren über die Brücken der zwei Flussarme des Rio Magdalena, beide je etwa einen halben Kilometer breit. Noch immer fehlen gut 4 Stunden.
Endlich erspähen wir die Skyline der Wolkenkratzer von Cartagena in der Ferne, geschafft. Als Erstes suchen wir etwas zum Frühstücken und da es ja auch schon wieder gegen Mittag geht, bestellen wir gleich ein Mittagessen hier im Busterminal. War eine gute Wahl, war das beste Essen während unseres Aufenthalts in Cartagena.
Cartagena hat sich seit meinen letzten Aufenthalt vor 2 Jahren stark verändert. Der Massentourismus ist nun definitiv hier angekommen. Auf Schritt und Tritt begegnet man Gruppen dicker, kurzbehoster, weisshäutiger Gringos. Das alte Fort wird im Minutentakt von Busladungen gestürmt und in der ehrwürdigen Altstadt gibt es an jeder Ecke Andenkenläden, McDonalds und Burgerkings. In der Lagune ankern die weissen Kreuzfahrtschiffe und an den Stränden von Boca Grande röten sich die Bäuche. Auch die Preise haben internationales Niveau erreicht.
Emilce, die noch nie hier war, ist etwas enttäuscht über all dem Rummel. Wir bleiben trotzdem 2 Tage und geniessen guten Kaffee, Patisserie, Zöpfeflechter und Beinmassagen.
Heute fahren wir mit dem Bus weiter nach Monteria, der Provinzhauptstadt von Cordoba. Zu Beginn der 5-stündigen Fahrt werden wir noch von einer Gruppe Franzosen begleitet, die aber allesamt in Tolu aussteigen und gegen Abend erreichen wir die Stadt. Auf den ersten Blick erscheint einem Monteria geschäftig und modern. Doch ganz anders wenn es Nacht wird. Um 6 - 7 Uhr abends werden alle Geschäfte und die wenigen Restaurants zu gesperrt und einem bleibt nur noch das Bett im Hotel.
Früh morgens sind wir zurück im Busterminal für einen Bus an die Küste. Leider kommen wir ein paar Minuten zu spät, der Bus nach San Bernardo del Viento ist bereits weg und der nächste fährt erst um 10.30 Uhr. Doch es gibt da noch die Chiva, die den Küstenabschnitt von der entgegengesetzten Richtung her erschliesst, allerdings über eine Allwetterpiste. Etwas Abenteuer kann ja nichts Schaden und so besteigen wir dieses Gefährt auf der Basis eines Lastwagenchassis mit Holzbänken. 3 Stunden holpern wir nun die 70km an die Küste hinunter. Ist aber auch Hoch spannend zuzusehen, was die Anwohner alles zu verladen haben. Kochbananen neben lebenden Hühnern und Schweinen, Säcken mit den Rispen der Ölpalme und geknebelte Schafe.
Endstation ist Moñitos, wo wir auf die Teerstrasse von San Bernardo her treffen. Uns gefällt die Gegend auf Anhieb. Ausserhalb der Saison sind wir die einzigen Touristen hier, doch dies vereinfacht die Unterkunftssuche nicht unbedingt. Zwar hat es viele Cabañas von Paisas, (Medellin) doch zur Zeit ist alles verriegelt und niemand ist hier. Nach etwas Suchen werden wir doch fündig und kommen bei einem Künstler unter. Leon vermietet uns sein Gästezimmer mit Bad und Terrasse und wir im Gegenzug laden ihn zum Mittagesssen ein.
Wir haben ein tolles Restaurant gefunden, die Besitzerin ist eine passionierte Köchin und bereitet uns in den kommenden Tagen alles erdenkliche aus frischem Fisch, Hummern und Meeresfrüchten.
Leon, unser Gastgeber lebt heute von seinen Schwemmholzobjekten, die er Dank seinen früheren Kontakten als Manager in gutbetuchten Kreisen in Medellin verkaufen kann. Und Schwemmholz hat es in Hülle und Fülle. Moñitos liegt am Eingang zum Golf von Uraba, zwischen Panama und dem kolumbianischen Festland, und in eben diesen Golf mündet der Rio Atrato, der wasserreichste Fluss Kolumbiens, der ein riesiges Urwaldgebiet entlang der Pazifikküste entwässert.
Wir verbringen die Tage wandernd den schier endlos langen Stränden entlang. Emilce behagt die oft raue Brandung nicht speziell, aber Strandgut sammeln umso mehr, und so stapelt sich auf unserer Terrasse bald alles Mögliche. Muschelschalen, Gehäuse riesiger Meeresschnecken, holzige Samen von Urwaldbäumen und eben Schwemmholz in allen Formen und Farben.
Ein paar Kilometer der Küste vorgelagert liegt die Isla Fuerte, eine Koralleninsel mit einem Fischerdorf, der wir Heute einen Besuch abstatten. Die halbstündige Überfahrt erfolgt im offenen Motorboot und Emilce hat dementsprechend Angst. Unbegründet, denn Heute hat es kaum Wellen. Die Insel wartet mit weissen Stränden und türkisfarbenem Meer und gutem Fisch. Am Nachmittag bei auffrischender Brise geht’s zurück auf’s Festland.
Viel zu schnell vergeht die Zeit und wir müssen zurück nach Santander. Es gibt da eine Querverbindung, die Strasse Nr. 80, die die Rückreise um mindestens 200km verkürzen würde, aber wir wissen nicht, ob sie auch von Fernbussen befahren wird. In Lorica fragen wir uns durch, bekommen aber widersprüchliche Antworten. Mit all dem Gepäck mögen wir uns nicht auf ein Experiment einlassen und so finden wir uns wieder auf der Strecke der ganzen Karibikküste entlang. Nach langen 25h Fahrt kommen wir erschöpft nach Hause.
Prolog: Die lange Busreise im Eisschrank hat sein Opfer gefordert. Mich hat die Grippe erwischt, wie seit mindestens 15 Jahren nicht mehr. Trotz allem war der Ausflug super! Wir kommen zurück!
Sonntag, 8. Januar 2017
Jahresrückblick 2016
Wieder
ist ein Jahr vergangen und ich muss zu meiner Schande gestehen, dass
ich es nicht geschafft habe, auch nur einen Blogbeitrag ins Netz zu
stellen.
Das
Jahr 2016 begann, wie das 2015 zu Ende ging, mit akutem
Personalmangel. Die Weihnachts/Neujahrsferien brachten viel
Kundschaft, aber es fehlten Bedienerinnen, Hilfskräfte in der Küche,
fürs Hotel, für den Pool und so gab es sehr intensive Wochen für
uns. Tagwache um 5.00 Uhr und Feierabend nicht vor 23.00 bis 24.00
Uhr. Um den 20. Januar herum waren die Schulferien zu Ende und es
wurde schlagartig wieder ruhiger.
Das
Personalproblem war damit nicht behoben, denn die langjährige Köchin
war Schwanger und kündigte. Ersatz war nicht zur Stelle und so
musste meine Frau den Job übernehmen.
Auch
wir bekamen das Wetterphänomen el niño zu spüren. Zwischen
Dezember und März regnete es kaum. So wurde auch bei uns das Wasser
knapp und wir mussten Wasser aus der Versorgung der Fischteiche in
die Tanks pumpen. In anderen Regionen des Landes war die Situation
aber viel prekärer, die Bewohner mussten mit Tanklastern beliefert
werden und es verendete das Vieh.
Der
sonst mächtige Rio Suarez
|
Seit
Langem spielte ich mit dem Gedanken, ein neues Haus weitab vom
Verkehrslärm der Strasse auf unserem Grund zu bauen.
Im
Februar kam der Bagger und planierte die Zufahrt und den Baugrund.
Der Rohbau ging zügig vonstatten und im Mai war das Haus schon
eingedeckt. Die Rohbauarbeiten verzögerten sich dann aber,
einerseits weil wir einen Monat in der Schweiz weilten und
anderseits, weil der Maurer plötzlich nicht mehr erschien und
geeigneter Ersatz schwierig zu bekommen war.
Dieser
Neubau sollte mich noch das ganze Jahr über beschäftigen, doch
darüber mehr in einem eigenen Blog.
Baggerarbeiten |
Rohbau |
Eingedeckt |
Wie
bereits erwähnt, unternahmen wir Mai/Juni eine Reise in die Schweiz.
Die meiste Zeit verbrachten wir mit meinen Eltern in Günsberg.
Wir machten Ausflüge ins Tropenhaus Frutigen, nach Adelboden auf der
Suche nach dem Wohnhaus meiner Ahnen, zur Schwester meines Vaters und
meiner Cousins im Raum Thun und zu Freunden meiner Eltern in Dornach.
Zum Geburtstag meines Sohnes Lukas lud mein Vater die ganze
Gesellschaft ins Restaurant National in Langendorf. Es wurde ein
angenehmer Anlass. Nach mehr als 3 Jahren traf ich so meine ehemalige
Frau Marlis, ihre Schwester Erika und Margrit, die Mutter wieder.
Geburtstag Lukas |
....und es schmeckt! |
Geeignetes
Personal hier auf dem Land zu finden ist ein Riesen Problem.
Einerseits leben wir 4 Kilometer ausserhalb des Dorfes und die Leute
scheuen den langen Arbeitsweg, weil kaum einer mobil ist. So bleiben
die Leute der Nachbarschaft. Dies sind einfache Bauern und die
Mädchen haben nie gelernt, wie man einen Boden nass aufzieht oder
wie man Putzt, und noch weniger wie man Gäste bedient oder wie man
kocht. Nach der Rückkehr im Juni musste Emilce darum weiterhin den
Job der Köchin übernehmen.
Im
Dezember war die Nachprüfung des Autos fällig und so fuhren wir
nach Barbosa, der nächst grösseren Provinzstadt. Es waren einige
Revisionen nötig, wie der Austausch der vorderen Stossdämpfer oder
ein Teil der Auspuffanlage.
Der
Mechaniker teilte uns mit, das alle Arbeiten bis zum nächsten Tag
andauern werden. Auf die Finca zurück wollten wir nicht und so
entschlossen wir uns spontan den Bus nach Cimitarra zu nehmen. Zuerst
führte uns die Strecke auf einen Pass von fast 3000m um
anschliessend in einer schier endlosen Abfahrt die Ebene des Rio
Magdalena auf 200m zu erreichen. Mit dem Klima ändern sich auch die
Gewohnheiten der Bewohner und so feierten die Leute aus Cimitarra an
einem ganz gewöhnlichen Montag bis in alle Nacht. Klar bei
Tagestemperaturen bis 38°C. Wir jedenfalls waren froh, am nächsten
Tag wieder in unser gemässigtes Gebirgsklima zurückkehren zu
können.
Dann
war auch schon wieder Weihnachten und wir verbrachten einen
angenehmen Abend bei Fondue und Picada mit der Familie.
Auch kamen
Familienangehörige von Emilce aus Bogota um über die Feiertage im
Betrieb zu helfen.
Weihnacht |
Abschliessend wünsche ich dem Leser viel Freude, Erfolg und Gesundheit im Neuen Jahr und verspreche, dieses Jahr mehr zu posten.
Versprochen!
Mittwoch, 17. Februar 2016
Jahresrückblick 2015
Das Jahr 2015 war für uns eher Ereignisarm, daher auch nicht allzu viele Blogeinträge. Nach der Hochsaison zum Jahresanfang mit vielen Gästen im Restaurant, wie auch im Hotel und am Pool, gönnten wir uns ein paar Tage Auszeit, während denen wir einen Ausflug zu den Nevados del Cocuy unternahmen. ( Siehe entsprechenden Blogeintrag ) Auch machten wir einige Ausflüge in der nähern Umgebung, um das touristische Potenzial abzuschätzen.
Anfangs Dezember sind wir nach Kolumbien zurückgekehrt um von der Ferienzeit zu Jahresende zu profitieren. Leider liessen uns einige Angestellte im Stich, was uns Übriggebliebenen ein paar arbeitsintensive, stressige Wochen bescherte.
Emilce am Wasserfall |
Nach
den turbulenten Osterfeiertagen kam im Mai mein Sohn Peter zu Besuch
und wir machten Ausflüge in der Umgebung, aber auch bis nach
Cartagena und Santa Marta an der Karibikküste. ( Siehe
entsprechenden Blogeintrag )
Peter und seine Freundin Martica |
Ende
Juni bin ich in die Schweiz geflogen, um meine Familienangehörigen
zu besuchen und um eine temporäre Arbeit zu finden. Ich habe während
4 Monaten bei der Firma Hess in Bellach gearbeitet und habe bei
meinen Eltern in Günsberg
gewohnt. Währenddessen hat Emilce die Finca gehütet, etwa 1000
Kaffeestauden pflanzen lassen, aber auch Maniok ( Yuca ) und Bananen.
Im
August schliesslich hat ein Blitzeinschlag sämtliche Fernsehgeräte,
Satelitendecoder, aber auch viele Beleuchtungskörper und selbst
Kabel zerstört. Mussten alle Geräte für mehrere tausend Franken
ersetzen.
Emilce und meine Mutter |
Anfangs
November ist auch Emilce in die Schweiz gereist und wir haben viel
Zeit zu Hause mit meinen betagten Eltern verbracht, haben Familie und
Freunde besucht und waren auch in Deutschland zu Besuch
Familienangehöriger Emilces. Bei prächtigem Novemberwetter waren
wir auch noch einige Tage in den Termen von Ovronnaz.
Anfangs Dezember sind wir nach Kolumbien zurückgekehrt um von der Ferienzeit zu Jahresende zu profitieren. Leider liessen uns einige Angestellte im Stich, was uns Übriggebliebenen ein paar arbeitsintensive, stressige Wochen bescherte.
Grossandrang im Dezember
Das
neue Jahr wird sicher etwas spannender. Wir haben einige neue
Projekte in Angriff genommen und ich werde zu gegebener Zeit darüber
bloggen.
|
Freitag, 12. Juni 2015
Besuch von Peter
Etwas
aufgeregt fuhren Emilce und ich an den Flughafen von Bogotá
um meinen Sohn Peter in Empfang zu nehmen. Das Flugzeug der
Fluggesellschaft Iberia landete planmässig und über Whatsapp
informierte uns Peter, dass Zoll und Immigration noch etwas Zeit in
Anspruch nehmen werden. Mit vielen Andern warteten wir am Ausgang auf
Angehörige und endlich konnten auch wir Peter begrüssen.
Bienvenidos a Colombia!
Nach
einer innigen Umarmung suchten wir ein Taxi, das uns an die 170
Strasse zur Wohnung von Emilces Töchter bringt. Auf der Fahrt gibt
es natürlich viel zu berichten und auch zu zeigen. Unser Aufenthalt
währt nur kurz, da wir am nächsten Tag eine Zusammenkunft des
Tourismusvereins haben und darum zurück auf die Finca müssen. Peter
ist zwar hundemüde,
aber auf der gut vierstündigen Fahrt kann er trotzdem nicht
schlafen, wie schon vorher auf seiner 14-stüdigen
Flugreise. Gegen
Mitternacht kommen wir nach Vado Real und
nach einem Bier gehen wir endlich schlafen.
In den Hochanden um Gambita
Tags darauf lassen wir Peter
ausschlafen und wir widmen uns der erwähnten Sitzung. Später gibt
es ein traditionelles kolumbianisches Frühstück mit Fleischsuppe,
Spiegeleiern und Maisfladen, dazu Tinto, dem süssen,
wässrigen Kaffee.
Peter ist nicht allzu Begeistert von diesem Mahl.
Anschliessend machen wir einen
Rundgang durch die Finca, zeigen ihm unsere Tiere, die Fische und die
Pflanzungen und gehen im Pool schwimmen.
Abends gewittert es, wie halt
üblich in der Regenzeit und mangels Breitbandinternet muss auch
Peter mit uns amerikanische Spielfilme fernsehen. So gehen wir wie
üblich um 22 Uhr schlafen.
Canon de Chicamocha
Die nächsten Tage verbringen
wir auf der Finca oder mit Tagesausflügen in der Umgebung. Ich muss
mich auch immer wieder kleineren Arbeiten widmen und so verbringt
Peter seine Zeit mit Chaten (dazu reicht das mobile Internet :-) oder
mit Schwimmen oder Lesen. Wochenende heisst immer auch im Restaurant
mit Hand anlegen und so hilft Peter mir, unser erstes, verkauftes
Fondue zuzubereiten.
Rauschende Wasser
Diese Woche fahren Peter und
ich mit dem Bus an die Karibikküste. Bei heissen 30 Grad steigen wir
in den klimatisierten Bus und schon bald beginnt es uns zufrösteln.
Wissend um der Hitze der Küste haben wir keine warmen Sachen
mitgenommen und so verbringen wir eine eisige Nacht frierend im Bus,
eingepackt in Regenjacke und Badetuch!
Nach 16-stüdiger
Fahrt im Tiefkühler kommen wir nach Cartagena de las Indias, der
sogenannten Perle der Karibik. In der Tat ist Cartagena die wohl
schönste Stadt Kolumbiens. Sie besitzt eine ausgedehnte Altstadt mit
kolonialem Charme, rundum eingeschlossen von Festungsmauern, einen
riesigem Fort auf einem kleinen Hügel und den mondänen Badestränden
mit Wolkenkratzern wie in Miami. Wir verbringen 2 Tage mit
Besichtigungen und geniessen die maritime Kost.
In der Altstadt von Cartagena
Aussicht von der Festung
Heute fahren wir weiter nach
Santa Marta, einer andern Stadt an der Karibikküste. Santa Marta ist
vor allem bekannt wegen dem nahe gelegenen Nationalpark Tairona und
der Sierra Nevada de Santa Marta. Die Stadt selbst hat touristisch
nicht allzu viel zu bieten, was sie aber gerade deshalb authentischer
macht. Am nächsten Tag fahren wir mit dem Bus in den Taironapark.
Der beliebte Nationalpark schützt das Küstenbergland, die Strände
und das Meer. Wegen der Kokospalmen gesäumten Strandbuchten kommen
auch viele Globetrotter hierher. Allerdings ist wegen starker
Strömungen nur an wenigen Orten das baden erlaubt. Wir wandern bis
zum Cabo San Juan de la Guia, wo wir baden und die nachfolgenden
Strände erkunden. Abends beziehen wir unser Mietzelt, in dem wir bei
warmen 25 Grad auch nachts ohne Decke schlafen können. Noch
beliebter sind allerdings die Schlafplätze in der Hängematte.
Karibischer Traumstraumstrand
Am nächsten Morgen gehen wir
badend und wandernd zurück zum Parkeingang und nachfolgend mit dem
Taxi nach Santa Marta. Nach einem gemeinsamen Mittagessen
verabschiede ich mich vorerst einmal von meinem Sohn. Er wird eine
5-tägige geführte
Tour zur indianischen Ruinenstadt Ciudad Perdida und zu den Kogui
Indianern in der Sierra Nevada de Santa Marta machen, ich muss
zurück, um über das verlängerte Wochenende im Restaurant zu
helfen.
Terrassen der Ciudad Perdida
Eine Woche später kommt Peter
einmal mehr zu uns nach Vado Real. Er hat seine Tour mit einer Gruppe
Franzosen gemacht. Sie mussten jeden Tag etwa 8 Stunden durch
unwegsames Gelände von Camp zu Camp wandern, um schlussendlich die
an einem Berghang gelegen, terrassierte Ruinensiedlung zu erreichen.
Nach ein paar Tagen ausruhen
auf der Finca mache Peter und ich eine Ausflug ins koloniale Villa de
Leyva, besuchen die Dinosaurierfossielien, ein Tal mit indianischen
Felsmalereien und den Paso del Angel, einen atemberaubend schmalen
Grat zwischen zwei Schluchten. Am nächsten Tag stehen wir früh auf,
um eine anstrengende Wanderung zur Laguna de Iguaque zu machen. Nach
einen steilen Aufstieg von fast 1000m erreiche wir den See im Paramo,
umsäumt von Frailejones (Espeletien). Hier auf 3650m Höhe ist es
neblig, kühl und nieselig und wir machen uns rasch wieder auf den
Abstieg.
Prekolombinische Felszeichnungen
Restaurant an der Plaza von Villa de Leyva
Laguna de Iguaque
Die letzten zwei Tage vor
seiner Rückkehr in die Schweiz wollen wir in Bogotá
verbringen. Wir übernachten bei den Töchtern von Emilce und fahren
gemeinsam mit der
Standseilbahn auf den
Aussichtsberg Monserate, wo wir eine
einmalige Sicht über das Häusermeer der Millionenmetropole
bestaunen. Am Nachmittag
machen Carolina, Peter und ich einen Besuch im Museum des
kolumbianischen Künstlers Botero und des angegliederten Museums La
Moneda, das nicht nur die Geschichte der Landeswährung zeigt.
Auf dem Aussichtsberg Monserate
Schmuck eines Schamanen im Goldmuseum
Heute
ist der letzte gemeinsame Tag und wir wollen noch das legendäre
Goldmuseum besichtigen. Der gewaltige Bau zeigt eine schier endlose
Sammlung an prekolumbinischer Goldschmiedekunst und anderer
indianischer Artefakte. Nach dem Mittagessen mache wir uns mit dem
Taxi auf den Weg zum Flughafen, wo wir unseren geliebten Gast aus
der Schweiz verabschieden.
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